Oliver Breite
Und
Aktualisiert: 4. Apr. 2021
„Du hier und nicht in Hollywood“? So flappst mich ein Kollege freundlich an, als wir uns in Magdeburg auf dem Bahnhof treffen. Ich steige aus, der Kollege steigt um, er fährt zu einem „ganz wichtigen“ Dreh nach Berlin, dorthin, wo ich herkomme. Ich gehe in die Stadt, zur Probe ins „Forum Gestaltung“ oder vielleicht in die „Feuerwache“. Wohin kommt man, wenn man „in die Welt“ geht? Ich jedenfalls nach Magdeburg. An die Elbe. Zu Editha und Otto, zu Beate und Achim und Ente, der mir heiligen Familie von „Olvenstedt probiert`s“. Am Bahnhof kreuzen sich die Sehnsüchte. „Nur weg hier“ ist mitunter ein stärkeres Motiv als „dort will ich hin.“ Ich allerdings will hier her, weil meine Freunde hier sind. Menschen mit ähnlicher Herkunft und ähnlichem Denken. Gleich zu gleich gesellt sich gern und Unterschiede ziehen sich an. Nichts ist ohne sein Gegenteil wahr. Magdeburg, diese oft zerschlagene und verstörte Stadt, die immer wieder aufgestanden ist und sich schön macht für das Leben. Vielfach gebrochen an der ewig fließenden Elbe Die Stadt passt mir.
„Die Ferne ist ein schöner Ort, doch wenn ich da bin, ist sie fort. Die Ferne ist, wo ich nicht bin, ich geh und geh und komm nicht hin…“ Silly.
„Die Welt“ war für mich bis ´89 ein überschaubarer Fleck auf der Landkarte. Ein Krähwinkel der Einheit und Reinheit. Ein DDR-Kinderheim. Versorgt und sicher. Hier wurde Utopie graue Wirklichkeit. Man redete sich schön, die Partitur sei großartig, nur der Dirigent und die Musiker wären schlecht. Ein elender Mythos, der sich noch immer hält. Und in der Tat, Volkseigentum und Demokratie, das ist noch nicht probiert. Ich fürchte, die Geschichte diskutiert diese Frage zu Ende.
Es war verordnet, dass man nicht so ohne weiteres in die Ferne kam, jedenfalls nicht ohne Verlust der Heimat oder gar des Lebens, je nachdem, welchen Weg man wählte. Ich stand, eben noch Kind, an der Grenze zur anderen Welt und war ausgebildet, auf alles zu schießen, was sich Richtung Freiheit bewegte. Zu feige selber zu fliehen, floh ich vor Leviathan nach innen. Es gibt nicht viele moralische Helden auf der Welt. Das ist der Bruch, von dem aus ich die Welt betrachte. Hier beginnt meine Geschichte. Es ist schwer, dem Bedürfnis nach Selbstliebe gerecht zu werden, wenn man ehrlich bleibt. Man braucht ein liebendes Gegenüber. Man braucht Beziehung. Familie. Ensemble. Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nicht selber tun. Es ist eine Überforderung.
Die ersehnte Welt leuchtete mir in den Texten und Stücken toter und lebender Autoren entgegen, in den Bühnenbildern (wer kennt noch Horst Sagert?) und Inszenierungen meiner damaligen Regiehelden. In den Rollen, den seltsamen Situationen und Zeiten, die sie zu vergegenwärtigen und zu konservieren schienen. In den brüchigen Biografien der Schauspieler. Dem immerwährenden Scheitern und Beginnen. Ob ein Text „taufrisch“ oder „angestaubt“ war, das war mir nicht wichtig. Es gab für mich keine alten oder neuen Texte, sondern unwahre oder wahre. Ich wollte lernen, wie man lebt, ich wusste es nicht. Lebensmittel Kunst. Wahrhaftigkeit und Lüge. Liebe und Hass. Gefühle und Erkenntnis. Geist und Natur. Leben und Tod. Bilder, die sich am alles beherrschenden Weltbild rieben und die im Hirn verankerten Schablonen lustvoll zerbröselten. Hier konnte ich wachsen. Hier war Würde. In dieses Reich musste ich einwandern. Ich wollte nach vorn und wieder zurück. Gut sein und böse. Geist und Natur. Revolutionär und Reaktionär. Solch einen wird kein Zeitgeist glücklich machen können, er gilt als unsicherer Kantonist, er hält sich von den eindimensionalen Zeitgenossen fern. Die Anzahl der Spießer bleibt ihm immer gleich. Sie bilden heute erstaunliche Allianzen, indem sie sich vom Ideal der Gerechtigkeit verabschieden und sich den Identitären in die Arme werfen. Den Sprachverhunzern. Auch heute verläuft ein Bruch durch die Szene. Ein Riss zwischen den Muckern und denkfaulen Opportunisten der Macht und den neuen Dissidenten. Ein Riss zwischen denjenigen, die an den Fleischtöpfen sitzen und die artigen Liedchen pfeifen und denjenigen, die es nicht lassen können „ohne Geländer“ zu denken und zu stören.
„Aber alles was wir aussprechen muss wahr sein, weil wir es empfinden. Da haben sie mein poetisches Bekenntnis.“ (Christa Wolf)
Der nach innen gerichtete Blick als Erlösung? Wahr sein, echt sein, sich zu sich selbst in Beziehung setzen. Der äußeren Welt das Ich entgegensetzen und wenn es auf noch so wackligen Beinen steht. Warum die Seele mit der „Wirklichkeit“ in Einklang bringen, wenn diese „Wirklichkeit“ uns verstümmelt? Wie die „Wirklichkeit“ den Wünschen gefügig machen? Es muss wohl doch politisch werden?
Denn wie zusammen leben? Wie arbeiten? Wie die Menschlichkeit erhalten? Menschlichkeit. Wenn ich das Thema meiner Berufung mit einem Wort beschreiben sollte, wäre es dies: Menschlichkeit.
Nein, der Mensch ist nicht modern. Er schreitet nicht fort, Fortschritt schritt fort und ließ den Menschen ratlos zurück. Das Lieblingslied Honeckers: „Wir reichen euch die Hände, Genossen all, zum Bund! Des Kampfes sei kein Ende, eh´nicht im weiten Rund der Arbeit freies Volk gesiegt und jeder Feind am Boden liegt….“ Am Boden lagen die Sänger. Das ist nun auch komisch. Der Stein wird weiter bergauf gerollt werden müssen. „Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ (A.Camus)
Der Mensch kann nur überwunden werden, indem sein Menschsein überwunden wird, seine Komplexität, das Wunderbare und Unverfügbare. Der Mensch ist nicht schwach, nicht unperfekt, wie die Überwinder uns erzählen wollen. Er ist wie er ist. Er ist Gottes Geschöpf. Den großen Projekten steht er störrisch im Wege. Er kauft Windeln, trinkt Sudenburger Bier und ärgert sich über Krampfadern, wo doch das goldene Zeitalter, das Reich Gottes auf Erden, der Kommunismus, die Rettung des Weltklimas nur noch diesen einen letzten großen Kampf bräuchte und aller Widerstreit wäre bezwungen.
„‘Es gibt keinen Zweifel, die Leute an der Spitze sind eine Mafia’, sagte der Physiker Igor Kobsarew zu mir, ‘aber ich unterstütze sie, denn vor denen da draußen’ - er deutete hinaus auf die Straße - ‘habe ich noch mehr Angst’. “ (Jurij Orloff)
Sind es Achim und Beate aus Olvenstedt, die sogenannten einfachen Leute, die die Welt zurichten oder sind es die Menschengestalter des jeweils neuen Zeitalters? Die Intellektuellen? Die Guten?„Bisher haben die Erzieher mit ihren Programmen sehr wenig von dem erreicht, was sie anstrebten, und in der Tat, wenn wir ihre Schriften lesen - wie Plato jedes kleine Kind als Bastard in einer Schreibstube aufgezogen haben wollte, und Elyot, daß der Knabe vor seinem siebten Jahr keine Männer und danach keine Frauen zu sehen bekäme, und wie Locke verlangt, die Kinder sollten in durchlöcherten Schuhen gehen und keinen Hang zur Dichtung haben -, dann können wir der wohltuenden Hartnäckigkeit echter Mütter, echter Kinderfrauen und vor allem echter Kinder nur dankbar sein, dass sie der menschlichen Gattung den gesunden Verstand bewahrt haben, soweit sie ihn noch besitzt. Die Menschengestalter des neuen Zeitalters werden dagegen mit der Macht eines zu allem befugten Staates und einer unerbittlichen wissenschaftlichen Technik bewaffnet sein…“ (C.S.Lewis)
Volkstheater oder Mission. Hanswurst oder Priester. Wie hätten wir unser Publikum denn gerne? Und wo sehen wir uns in diesem Spiel? Bertolt Brecht kommentierte in seinen „Notizen über die Formalismusdiskussion“: „Für die Künstler recht unergiebig, ja Ärgernis erregend ist die Haltung gewisser Formalismusbekämpfer, welche zwischen dem Volk und sich selbst einen deutlichen Unterschied machen. Sie reden nie von der Wirkung eines Kunstwerks auf sich selbst, immer von der auf das Volk. Sie selbst scheinen zum Volk nicht zu gehören. Dafür wissen sie genau, was das Volk will, und erkennen das Volk daran, daß es will, was sie wollen. `Das versteht das Volk nicht´, sagen sie. `Hast du es verstanden?´ fragt der Künstler. `Wenn nicht, sag gefälligst, du hast es nicht verstanden, und ich kann dich als Zeugen anerkennen.´ In der Tat unterschätzen solche Leute das Volk ganz unverschämt, das sie so schätzen.“

Aber richtet der Mensch nicht die Welt und sich selbst zugrunde? Haben sie denn nicht recht, die Konditionierer? „Es wurde ein Fehler gemacht, wie wir geschaffen worden, es fehlt uns was, ich habe keinen Namen dafür, wir werden es uns einander nicht aus den Eingeweiden herauswühlen, was sollen wir uns drum die Leiber aufbrechen“? (Georg Büchner) „So sind unsere Menschen nicht“ hieß es in der deutschen Republik, die sich demokratisch nannte und es sollte heißen, so sollten sie nicht sein. „Das kann man heute so nicht mehr spielen“ heißt es heute und sie meinen, das sollte man so nicht mehr sehen und spielen. Wir sollen unseren Blick ausrichten nach ihren Blicken. Framing. Wer anders schaut wird „gelabelt“ und sein Spiel ist schneller aus als ihm lieb ist, aller gegenläufigen Versicherungen zum Trotz. Die Zeiten werden wieder schmallippig. Es geht wieder ums große Ganze, da müssen wieder Opfer gebracht werden.
„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, stellte er fest, dass er nicht mehr linksliberal war. Und das war in dieser Gesellschaft schlimmer, als sich in ein ungeheures Ungeziefer verwandelt zu haben.“ (Oskar Röhler)
Es wird wie immer eine Machtfrage. Es wird wie immer politisch. Und es wird eine Frage nach anderer Rede und anderer Handlung. Wenn die „Wirklichkeit“ und deine Vorstellungen von der „Wirklichkeit“ kollidieren, siegt eher die „Wirklichkeit“. Aber haben wir nicht auch die „Wirklichkeit“ verändert nach unseren Vorstellungen? Sollten wir nicht „eine Welt schaffen, in die viele Welten passen, so viele Welten, wie nötig sind, dass jeder Mann und jede Frau ihren Begriff von Würde leben“ kann? (Volker Braun) Sprachen wir bisher von der Veränderung der Welt, so sprechen wir nunmehr von der Natur des Menschen. Von Würde.
„Die menschliche Natur wird das letzte Stück Natur sein, das vor dem Menschen kapituliert. Dann ist die Schlacht gewonnen. Wir haben `Klotho den Lebensfaden aus der Hand genommen` und können von nun an nach Belieben aus unsrer Gattung machen, was immer wir wollen. Die Schlacht wird tatsächlich gewonnen sein. Aber wer, genaugenommen, hat sie dann gewonnen“? (C.S.Lewis)
Die Abschaffung des Menschen.
Es wird diesmal der Transhumanismus sein, der die Reduktion des Menschen betreibt. Die Utopie heißt nun Optimierung. Funktionalität. Unsterblichkeit. Der in den Wirtschaftskreislauf eingepasste Mensch. Die gesunde, konsumierende Arbeitskraft, den Blick nach innen gerichtet, gefangen im Ich, das Außen und der Nachbar eine Bedrohung. Was passiert mit den Alternativen? Wer legt fest, dass eine bestimmte Erzählung alternativlos ist? Warum wird die Welt immer liebloser, grausamer und dümmer, während wir sie uns liebevoller, zärtlicher und klüger wünschen?
„Das muss ist eins von den Verdammungsworten, womit der Mensch getauft worden. Der Ausspruch: es muss ja Ärgernis kommen, aber wehe dem, durch den es kommt, – ist schauderhaft. Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt? Ich mag dem Gedanken nicht
weiter nachgehen. Könnte ich aber dies kalte und gemarterte Herz an deine Brust legen!“ (Georg Büchner)
Wo Menschen um ihrer selbst willen spielen ist Hoffnung. Dieses „um ihrer selbst willen“ ist eine Zumutung für totalitäres Denken. Wohin wollen wir, wenn wir in die Ferne wollen? Wollen wir weg von uns? Nein. Diese Welt ist einfach auch unglaublich schön. Wir lernen uns in der Welt kennen. Und wir entdecken in der Ferne, wie schön es hier doch auch ist. Welcher kulturelle Reichtum uns vererbt wurde.
„Ein Selbstdarsteller stellt sich selbst dar. Unbekümmert darum, ob sich das darstellt. Der Selbstdarsteller ist die große Hoffnung der Menschheit.“ (Dirk Heidicke)
Mein Weltverhältnis hat sich wesentlich aus Arbeit, Texten, Filmen, Bildern, elenden Proben und unerwartet schönen Gesprächen gebildet. Die Kunst, geronnene Erfahrung fremder Perspektiven. „Genau genommen gibt es >die Kunst< gar nicht. Es gibt nur Künstler“. (Ernst H. Gombrich)
Ich wollte weg aus meiner Wirklichkeit der Heimkinder, Soldaten und Untertanen, weg von den Ingenieuren der Seele und den zweifellosen Weltbeglückern, den Überwindern. Unglücklicherweise hat mich aber Selbstverwirklichung nie gereizt. Da war mir einfach zu wenig, das es wert gewesen wäre, sich verwirklichen zu sollen, fand ich. Verschämt und ungeübt im Ich-sagen, aber auf die Bühne wollen? Von der jeweiligen Rolle geliehenes Selbstbewusstsein abklauben? Wir irren uns empor und tun so, als ob wir es nicht sind? Na irgendetwas wird da schon gewesen sein, bevor es mir bewusst war, aber Selbstentwirklichung schien mir zunächst viel spannender. Wenn ich den Gang veränderte, war ich Pferd oder Cowboy. Sich in das Fremde hineinversetzen. Mit fremden Augen sehen wollen. „Ich“ bin ja schon da. Eine der ersten Übungen an der Schauspielschule war Beobachten. S-Bahn fahren und dann beobachtete Situationen spielend wiedergeben. Wieder geben. Zurück geben. Es war ja nicht meine Situation, sondern die beobachtete. Ich in der Welt, das ging ja auch als Katze im Weihnachtsmärchen oder als Schwarzer mit einem unschuldig weißen Tuch in der Hand, als wittenbergischer Religionsberserker oder als schwedischer Hirtensohn, Bankier und Weltbezwinger. Als braver Familienvater und Katholik. Als norddeutscher Bauer und amerikanische Nackttänzerin. Irgendwo dazwischen könnte auch „ich“ sein. Der Blick nach außen, in die Welt. Zu dem, was ich nicht bin, aber hätte sein können oder wollen, das war mein Interesse. Es bleibt nicht aus, dass man sich dann auch irgendwann mal über den Weg läuft: „Du hier und nicht in Hollywood“? Dann lachen wir beide. Dieses der Gesellschaft, der Stadt, dem Zuschauer, der Mitspielerin Zugewandte fand ich in den Texten und im Spiel und Leben der Truppe, die sich als „Kammerspiele Magdeburg“ neu gegründet haben. Hier war freies Denken. Hier wollte ich sein. Hier wäre ein Platz auf dem ich einige Zeit bleiben könnte. Heimat.
Wohl die deutscheste aller Fragen: Heimat? Von Heiner Müller ist das Bonmot überliefert, Heimat sei dort, wo die Rechnungen bezahlt werden. Oder hatte er „beglichen“ gesagt? Ich habe Freunde gesucht, nicht Orte. Wo die Freunde sind, dort sind die Orte. Dort will ich spielen, dort will ich sein. Ich arbeite in Magdeburg, weil meine Freunde hier sind. Sicher ist das ein Zufall, aber dieser Zufall ist ohne Magdeburg nicht denkbar. Theater sucht Öffentlichkeit, braucht Unterstützerinnen, Helferinnen und Liebhaber. Hier in Magdeburg hat sich vieles zusammengefügt, was man selbst mit noch so großer Mühe alleine nicht zusammenfügen kann. Theater ist Gemeinschaftswerk und Magdeburg zeichnet aus, dass es meine Freunde und ihre Arbeit schätzt und unterstützt. Jetzt können sie in schönster Lage ein Theater bespielen, wenn es glückt, einen Ort haben. Ist das nicht ein Wunder? Ein Magdeburger Wunder. Ein Magdeburger Lächeln. In einer Zeit, in der in anderen Städten von frei und demokratisch gewählten Kulturpolitikern Theater mit über hundertjähriger Tradition abgewickelt, geschliffen oder verstümmelt werden (Theater, die zwei Weltkriege und zwei Diktaturen überstanden haben), finden sich Bürgerinnen und Bürger sowie Kulturpolitiker, die diesen Namen verdienen, zusammen und gründen ein neues Theater! Es gibt ihn noch, den Citoyen und Mäzen, der Heimat schafft.
Ich war oft in Magdeburg, als ich jung war, frisch verliebt, denn meine Liebe hatte ein Erstengagement bei Wolf Bunge an den „Kammerspielen“, die als „Freie Kammerspiele“ die erste Theatergründung nach der Wende war. Das Besondere: Schauspielerinnen und Schauspieler haben diese Bühne gegründet und es waren wieder Bühnenkünstler, die nunmehr die „Kammerspiele Magdeburg“ mit Unterstützung der Stadt und ihrer Politiker 2014 neu gegründet haben. Keine Intendanz, keine Dramaturgie, keine Techniker und Öffentlichkeitsarbeiterinnen. Seitdem kennen wir uns und arbeiten zusammen. Ein freies Theater, wo die Stücke und Proben von den Schauspielerinnen und Schauspielern selbst ausgesucht und geplant werden, wo die Texte vom wunderbaren „Hausautor“ geschrieben sind (welch ein Luxus), wo engagierte Laien und Tänzerinnen, Musiker und Schauspieler, und ein waches und aufgeschlossenes Publikum zusammenfinden. Wo das kleine, alles verbindende Wörtchen „und“ die Gegensätze zusammenhält. Und aushält. Wo Freiheit ist. Unterschied. Talent.
Hier ist Heimat.
„Und dennoch: aller Erfahrung zum Trotz bleibt die Hoffnung, dass all das mitsamt der Wahrhaftigkeit auch außerhalb des (Elfenbein-)Turmes heimisch werden kann. Denn es gibt zu dieser Hoffnung keine Alternative.“ (Dirk Heidicke)

Biographisches zu Oliver Breite

1986 - 1989 Studium Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
Bühne
1989 - 1993 Engagement als Schauspieler am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin
1993 - 2000 und 2012 - 2014 Engagement als Schauspieler am Staatstheater Cottbus
2001 - 2003 Schauspieler am Deutschen Theater Berlin
1. Max-Grünbaum-Preisträger
Gastengagements
2000 und 2003 - Erste Regiearbeiten am Theater Altenburg-Gera
2001 - Schauspieler an den Freien Kammerspielen Magdeburg
2001 - Schauspieler am Schauspiel Bonn
2004 - 2005 Schauspieler am Nationaltheater Mannheim
2009 - 2010 Schauspieler am Staatstheater Wiesbaden
2014 - 2016 Schauspieler an der Semperoper Dresden
2014 - 2016 Schauspieler an den Kammerspielen Magdeburg
2016 - 2017 Schauspieler an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf
2018 - 2019 Regisseur am Theater an der Angel Magdeburg
2018 - 2019 Schauspieler am Hans-Otto-Theater Potsdam und am Forum Gestaltung Magdeburg
2018 - 2020 Regisseur an den Kammerspielen Magdeburg, am Theater an der Angel Magdeburg und an der Zwickmühle Magdeburg
2019 - 2020 Schauspieler am Volkstheater Rostock

Film und Fernsehen (Rollenauswahl)
Nachtgestalten (Rolle: Jochen, Regie: Andreas Dresen)
Reihe “K3 Kripo Hamburg” (Rolle: Kommissar Oliver Noll)
“Alte Freunde” (Rolle: Jens Turm, Regie: Friedemann Fromm)
“Der weiße Afrikaner” (Rolle: Otto Baerecke, Regie: Martin Enlen)
“Die Wölfe” (Rolle: Vater Ripanzki , Regie: Friedemann Fromm)
“Weissensee” (Rolle: Rainer Simkow, Regie: Friedemann Fromm)
“Tatort -Hochzeitsnacht” (Rolle: Herr Brinkmann, Regie: Florian Baxmeyer)
”Tatort - Letzte Zweifel” (Rolle: Heiko Schwarz, Regie: Christoph Stark ) u. a.
“Unter Verdacht” (Rolle: Kahl, Regie: Florian Kern)
“Einfache Leute” (Rolle: Lutz Lüken, Regie: Thorsten Näter)
siehe auch: Wikipedia, Horwitz + Fromm, IMDb